„Alle Neuzugänge haben uns sehr weitergeholfen“
von Benjamin Hofmann
Henry Rosenbaum ist nicht nur aus seiner Zeit beim ASV Kleintettau dafür bekannt, langfristig zu planen. Ähnlich geht er sein Projekt beim TSV Tettau an und befindet sich mit seinem Team in der Halbzeit seiner zweiten Serie. Mit uns spricht er über interessante Zu- und Abgänge in der Winterpause, seine Ziele und zieht seine Halbzeitbilanz. Das ganze Interview lesen Sie bei anpfiff.info.
Herr Rosenbaum, Ihre zweite Saison an der Seitenlinie des TSV Tettau und ein sechster Rang – wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf?
Henry Rosenbaum: Ich bin sehr zufrieden und hätte überhaupt nicht gedacht, dass es so schnell geht. In der vorherigen Saison waren wir noch Kanonenfutter. Ich wollte einfach die Lust und Liebe zum Fußball wieder reinbringen sowie den Zusammenhalt stärken – das haben wir gut in den Griff bekommen. Zu Hause hatten wir bisher lediglich eine Niederlage und zwar gegen den SV Reitsch. Auswärts haben wir teilweise unsere Chancen nicht genutzt, beispielsweise hätten wir beim SV Nurn gewinnen können. Auch andere Niederlagen hätten nicht sein müssen. Dennoch hatte ich aufgrund unserer guten Neuzugänge den fünften oder sechsten Rang geplant. Damit, dass es jetzt so gut läuft, sind die Jungs und ich sehr zufrieden.
Sowohl im Sommer, als auch im Winter hat sich beim TSV viel getan. Wie bewerten Sie Ihre Neuzugänge im Sommer?
Henry Rosenbaum: Senol Akdagli war schnell verletzt, aber solange er dabei war, hat er alles gegeben. Dasselbe gilt für Umur Arikboga. Beide und andere Spieler vom TSV kannte ich bereits aus der Jugend und wollte sie hier in Tettau wieder zusammenbringen. Mehmet Demir kam vom ASV Kleintettau, weil er dort nicht zurechtgekommen ist. Er ist etwas aufbrausend, daher machte ich direkt von Anfang an klar, dass ich ihn auswechsle, wenn ich merke, dass es nicht funktioniert. Vom Fußballerischen war ich jedenfalls sehr zufrieden – alle Neuzugänge haben uns sehr weitergeholfen.
Demir wird Ihnen nach dem Winter allerdings nicht mehr zur Verfügung stehen. War das länger bekannt und …
Henry Rosenbaum: Er hat eine Freundin aus Rauenstein in Thüringen und bezüglich eines Wechsels gefragt. Hierbei wollten wir ihm keine Steine in den Weg legen. Er hat sich anschließend umgeschaut und ist nun – entgegen einiger Vermutungen von außerhalb – ohne Ärger, sondern aus familiären Gründen gewechselt. Wir haben auch weiterhin guten Kontakt zu ihm.
… wie kam es zur Verpflichtung von Steve Ruß?
Henry Rosenbaum: Steve hatte zu Saisonbeginn geäußert, dass er wieder bei seinem Heimatverein spielen möchte. Er wollte sich in Windheim allerdings ordentlich verabschieden und hat versprochen, noch die Halbserie bis zur Winterpause zu spielen. Wir haben von Anfang an gesagt, dass er sich melden soll, wenn er soweit ist und damit ging es ordentlich zu Ende. Darüber freue ich mich sehr und denke, dass er uns weiterhilft.
Im energischen Kampf um den Ball und noch im Trikot des TSV Windheim: Steve Ruß (li.).
Gibt es weitere Zu- oder Abgänge im Winter, kehren (Langzeit-) Verletzte zurück? Henry Rosenbaum: Ich hoffe, dass Senol Akdagli nach seiner Bandscheiben-Operation wieder zurückkehrt – er ist derzeit auf dem Weg der Besserung. Ansonsten gab es – abgesehen von den zuvor angesprochenen Transfers – keine weiteren Zu- oder Abgänge.
Gab es in der bisherigen Serie eine besonders kuriose Szene?
Henry Rosenbaum: Das war alles um das Spiel bei der SG Lauenstein/Ludwigsstadt II. Der Schiedsrichter hatte die Partie abgepfiffen. Wir haben ihm nach dem Grund gefragt und er meinte, das Spiel sei beendet. Wir haben ihn darauf hingewiesen, dass es noch fünf Minuten bis zur 90. Minute sind und er noch sechs Minuten nachspielen lassen wollte, da sich zwischenzeitlich einige Zuschauer der SG auf dem Platz befunden haben. Zu diesem Zeitpunkt waren wir am Drücker: Wir wollten das Unentschieden erreichen und hätten vielleicht sogar noch gewinnen können. Einen Tag später stand bei www.bfv.de, dass es einen Spielabbruch gab. Wir wollten uns erkundigen, was der Anlass dafür war. Der Schiedsrichter hat nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um das Spiel regulär zu beenden, daher wird es nun wiederholt. Die Niederlage an sich hätten wir akzeptiert, nicht aber den Spielabbruch, weil dadurch auch Kosten für den Verein entstanden wären.
Für den 7. März ist das Wiederholungsspiel geplant. Wissen Sie etwas über den Zustand des Platzes in Lauenstein und wie gehen Sie diese Partie an?
Henry Rosenbaum: Ich weiß nicht, ob es stattfindet und hoffe, dass ich zeitnah Bescheid bekomme. Wir werden abwarten, ob gespielt werden kann oder nicht. Wir bereiten uns aber wie auf jedes Spiel vor, also ganz normal. Ich hoffe, dass die SG nicht zu viele Spieler von der ersten Mannschaft des TSV Ludwigsstadt einsetzt, aber ich glaube nicht, dass sie das machen. Zumal kenne ich viele Fußballer sowie Verantwortliche aus Ludwigsstadt und Lauenstein, daher denke ich, dass sie das Spiel ebenfalls ordentlich über die Bühne bringen möchten.
Trainer Henry Rosenbaum hatte in dieser Serie nicht oft Grund für skeptische Blicke, dennoch ist er immer sehr engagiert an der Seitenlinie und gibt seinem Team lautstark Anweisungen.
Mit welchen Zielen kommen Sie aus der Winterpause?
Henry Rosenbaum: Wir möchten noch ein paar Punkte holen und wenigstens unter die Top Fünf kommen. Das wissen meine Jungs und das ist auch zu realisieren. Vielleicht können wir die Mannschaften auf den vorderen Rängen noch etwas ärgern (lacht).
Wie sieht es mit Ihrer Vorbereitung und der Trainingsbeteiligung aus?
Henry Rosenbaum: Die Vorbereitung läuft. Wir waren die letzten drei Wochen draußen, teilweise im Tiefschnee. Aber so bekommen die Jungs Kraft in den Beinen. Weiterhin haben wir Vorbereitungsspiele auf dem Kunstrasen in Saalfeld absolviert. Gegen TSV Windheim und TSV Buchbach habe ich viel probiert und durchgewechselt. Die Niederlagen waren dabei zweitrangig. Die Hauptsache ist, dass jeder die Laufwege der anderen kennt. Gegen SV Neuses haben wir dann 2:1 gewonnen. Falls das Nachholspiel bei der SG Lauenstein ausfallen sollte, werden wir uns noch kurzfristig nach einem Vorbereitungsspiel umsehen. Mit der Trainingsbeteiligung von zehn bis 13 Mann bin ich ebenfalls sehr zufrieden. Wir haben derzeit zwar noch zwei Verletzte, Studenten und Schichtarbeiter, aber ansonsten wäre unsere Trainingsbeteiligung bei 100 Prozent.
Wie sieht Ihre Zukunft beim TSV Tettau aus?
Henry Rosenbaum: Ich war lange Zeit beim ASV Kleintettau und plane auch hier ein langfristiges Engagement. Ich bin niemand, der eine Saison hier ist und dann wechselt. Ich plane mit dem TSV Tettau und sollte nichts Gravierendes passieren – und mich der TSV noch wollen (lacht) – bleibe ich hier.
anpfiff.info bedankt sich für das interessante Interview und wünscht weiterhin viel Erfolg.