CHRONIK DES TSV 1860 TETTAU E.V.
1860
1860 fanden zum ersten Mal nationale Turnfeste statt. Nach dem deutschen Turnfest 1860 in Coburg wuchs überall in deutschen Landen unter Gleichgesinnten der Gedanke, sich in einem Verein zusammenzuführen. Auch in Tettau schlossen sich deshalb Idealisten zusammen und gründeten im selben Jahr den „Turnverein Tettau“.
1898
1902
Turnverein Tettau weiht im Jahre 1902 seine Vereinsfahre. 10 Jahre später splittert er sich in die „Freie Turnerschaft der Liberalen“ und den „Arbeiter Turn- und Sportverein Tettau“.
1921
Mit Aufleben der Bewegungsspiele Fußball und Handball im Freien, trat in Tettau 1921 ein weiterer Verein, der „1. Fußballclub Tettau“ auf die Bildfläche. Erlöste sich jedoch drei Jahre später auf, die aktiven Mitglieder traten dem ATSV „Arbeiter Turn- und Sportverein Tettau“ bei. Dadurch wuchs die Spielstärke der Fußballabteilung erheblich und somit konnte in der Spielserie 1932/33 die 1. Mannschaft die Bezirksmeisterschaft erringen.
1933 / 1939
Mit der Machtergreifung Hitlers wurden alle bestehenden Vereine in Tettau in den „Reichsbund/Verein für Leibesübungen“ gleichgeschaltet. 1939 fand alle sportliche und turnerische. Betätigung ein Ende. Der Verein trug zwar noch seinen Namen, trat aber in der Öffentlichkeit nicht mehr in Erscheinung. Das Eigenleben und die Vereinsarbeit hörten auf.
1946
Durch Aufruf des damaligen Tettauer Bürgermeisters Christian Müller gründete die sportbegeisterte Jugend am 01.Februar 1946 im Gasthaus „Schwarzer Adler“ die „Sportgemeinschaft Tettau“, welche an die alte Tradition des „ATSV Arbeiter Turn- und Sportverein“ der 20er Jahre anknüpfen und ein Grundpfeiler aller sportlichen Betätigungen in Tettau werden sollte. 38 Mitglieder trugen sich sofort in die Vereinsliste ein. Willi Stiehler wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Ein neuer Anfang war gemacht.
1952
Am 22.November 1952 trafen sich Interessenten im Gasthaus „Goldener Stern“ und gründeten den „WSV Wintersportverein Tettau“. Zum 1. Vorsitzenden wurde Willi Enderlein gewählt, zweiter Vorsitzender war Adolf Fischer. Im Jahre 1953 schloß sich der WSV der SG an. Die Beiträge bis 16 Jahren betrugen damals DM 0,30, über 16 Jahren DM 0,50.
1955
Im Jahre 1955 wurde der Anlaufturm in Tettau errichtet. Eine Sprungschanze mit Naturanlauf existierte schon von 1943 bis 1945 am Kiesel des Tettauer Wildberges (735 m). Diese hatte nach dem Schanzentisch einen hölzernen Vorbau und die Sprungweiten lagen um die dreißig Meter. Da es in den Wintern nach dem Krieg wenig Brennstoffe gab, waren die Holzteile baldigst verschwunden und später wieder aufkommende Wettkämpfe fanden dann auf selbstgebauten Schneeschanzen statt.
Mitte der fünfziger Jahre bemühte der Turn- und Sportverein den berühmten Schanzenbauer Heini Klopfer zur Beratung für die Bauplanung einer neuen größeren Schanze am Wildberg. Eine Firma aus Essen montierte danach die Stahlkonstruktion des Anlaufturmes und durch 2800 Arbeitsstunden der Mitglieder wurden Erd- und Rodungsarbeiten durchgeführt, sowie der Schanzentisch und der Sprungrichterturm in Eigenleistung gebaut. Außerdem verlas der Vorsitzende Willi Stiehler in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 14.05.1955 die neue Vereinssatzung, nach welcher sich der Verein ab 01.Januar. 1956 „Turn- und Sportverein 1860 Tettau“ nennt.
1956
Christian Müller wurde bei der Jahreshauptversammlung zum 1. Vorsitzenden gewählt. Am 15.01.1956 erfolgte das Einweihungsspringen der großen Wildberg-Sprungschanze, bei welchem Teilnehmer aus dem Fichtelgebirge und oberfränkischem Raum teilnahmen. Der Schanzenrekord mit 57 Metern wurde vom Tagessieger Hans Leppert aus Bischofsgrün, damals deutscher Jugendmeister, aufgestellt.
Menschenmassen kamen 1956 zum Einweihungsspringen.. Den Weihesprung am 15. Januar 1956 machte Werner Knabner. Es folgten danach viele Pokal- und Kameradschaftsspringen, Meisterschaften des Skigaus Nordfranken und als Höhepunkt das Interzonenspringen 1957 mit Spitzenspringern aus Thüringen und Bayern. Der damalige mehrfache deutsche Meister Max Bolkart kam mit seinen Kameraden aus dem Allgäu mehrmals nach Tettau und zog tausende Zuschauer an die Wildbergschanze.
In diesem Zusammenhang hob Vorsitzender Stiehler die aufopfernde Arbeit des Leiters der Wintersportabteilung, besonders Max Kraus hervor und dankte für die geleistete Arbeit. Die Gesamtkostender Sprungschanze beliefen sich auf DM 24.019,15.
Ab 1970 gab es dann sogar Nachtspringen, welche alljährliche Höhepunkte im Vereinsleben waren. Mit dem Bau des Skiliftes am Wildberg lies aber das Interesse für das Skispringen nach, so dass 1974 das letzte Nachtspringen stattfand.
Unter Werner Knabner als leitenden und engagierten Vertreter des Skisprunglaufes im TSV entstand eine neue kleinere Naturschanze. Er koordinierte die Planung und leitete den Bau der für die Jugend und Nordisch-Kombinierten vorgesehenen 35–Meter-Naturschanze und hielt damit das Skispringen am Leben. Erwähnenswert ist dabei die Unterstützung der unweit stationierten amerikanischen Pioniereinheit bei den Erdarbeiten.
Die Schanze wurde auf seinen Namen im Februar 1975 eingeweiht und bis 1997 fanden darauf diverse Wettbewerbe für die Schüler-, Jugend- und Allgemeine Klasse statt. Höhepunkte waren dabei Meisterschaften des Skibezirkes Frankenwald oder Nord– und Oberfränkische Meisterschaften. Mittlerweile ruht in Tettau das Skispringen und nur die immer noch gut erkennbare Werner-Knabner-Schanze erinnert an die Skisprungzeiten, als auf den Tettauer Ansichtskarten die Wildbergschanze als Aushängeschild prangte.
1957
Ein Jahr nach dem Eröffnungsspringen in Tettau wurde ein neuer Kampfrichterturm erbaut und bei einem Springen eingeweiht.
1959
Ende 1959 wurden die Vorschriften für die Fechtwettkämpfe geändert. Es durfte nur noch mit elektronischer Trefferanzeige gefochten werden. Dies hatte aber zur Folge, dass der Fechtabteilung die finanziellen Mittel zur Ausstattung der Fechter fehlten und somit die Auflösung der Abteilung eingeleitet werden musste. Die Umstellung auf elektronisches Fechten hätte die Anschaffung neuer Sportdressen, neuer Waffen und einer 12 Meter lange Gummimatte erforderlich gemacht Außerdem waren zu jener Zeit die Transportmöglichkeiten zu den anderen Sportstätten begrenzt, da vielen der Aktiven die Mobilität noch fehlte. Immerhin musste zu den Turnierstätten nach Coburg, Bayreuth, Kulmbach u. a. gefahren werden. Der Fechtabteilung gehörten noch folgende Mitglieder an: Rümmelein Klaus, Schmidt Dieter, Weigel Fritz, Kühnlenz Udo, Bobrich Maja, Stegner Helga.
Im selben Jahr wird die Fußballmannschaft Kreispokalsieger (B-Pokal) gegen den VfR Schneckenlohe mit 2:1.
1960
Hauptthema der Jahreshauptversammlung am 06.01.1960 war der Fortgang des Sportplatzbaues. Der Vorsitzende und Bürgermeister Christian Müller setzte sich mit amerikanischen Einheiten in Verbindung.
Es gelang ihm, amerikanische Soldaten mit Planierraupen und Arbeitsmaschinen nach Tettau zu bekommen. Innerhalb von 14 Tagen haben die Soldaten 7000 Kubikmeter Erdboden verschoben und so der neu zu erstellender Anlage den Rohbau zu geben. Das Gefälle des alten Platzes betrug ca. 4 Meter.
Weitere Arbeiten wurden von der Firma Dümmlein aus Kronach ausgeführt. Mit einem Pferdegespann der Fa. Gerold und Arbeitern der Baufirma werden die Arbeiten am Sportplatzbau fortgesetzt. Selbst Bürgermeister Christian Müller legte mit Hand an. Er ruft seine ganze Gemeinde auf, mitzuhelfen, das Werk zu vollenden.
Die Sportanlage mit Sportheim auf dem Schneidmühlsberg wurde am
29./30. Juli 1961
eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben.
Als Anerkennung überreichte Landrat Dr. Emmert dem Vorsitzenden des TSV Tettau eine Spende des Kreisverbandes in Höhe von 500 Mark. Der Musikverein Tettau unter Leitung von Paul Reuter spielt am Festabend.
1963
Am 20.Januar 1963 verstarb der 1.Vorsitzende des TSV, Bürgermeister und Landtagsabgeordneter Christian Müller. Von 1963 bis 1966 wird Werner Knabner zum 1. Vorsitzenden gewählt. In den darauffolgenden zwei Jahren hält Erich Eckardt den Vorsitz des Vereins.
1968
Am 20.Juli 1968 wird Dieter Hasse bis zu seinem Tod im Jahre 20?? Als Vereinsvorsitzender gewählt. 2. Vorsitzender Franz Stauch, Kassier Heinz Daum, Schriftführer Werner Leonhardt.
Spartenleiter Fußball Werner Knabner, Spartenleiter Wintersport Falk Wick, Technische Leitung Oskar Wagner, Helmut Suffa und Wilhelm Steinacker.
Der Verein zählt zu diesem Zeitpunkt 258 Mitglieder.
Als sportliches Highlight in diesem Jahr zählt der Meistertitel der B-Klasse und somit der Aufstieg in die A-Klasse der Fußballer unter Trainingsleitung von Werner Knabner, welcher selbst auch noch aktiv mitwirkte.
1969
Badminton in Tettau
Zaghafte Versuche ab August 1969 in der Turnhalle Tettau.
Als Gründungsmitglieder sind bekannt: Werner Heinz, Alexanderhütte, Helmut Heinz, Günter Preißler, Edmund Müller und Walter Feuerpfeil.
Der Anschluss an den TSV erfolgte im September 1969.
Die erste Mannschaftsmeldung zu Verbandspielen fand 1971 statt.
Die Mannschaft bildeten nach der Rangliste: Edmund Müller, Thilo Zimmerer, Walter Feuerpfeil, Helmut Heinz und die Damen Karin Neubauer (Hammerschmidt) sowie Sybille Lipfert (Ponsold).
Gegner waren die Mannschaften des SV Hof, BV Bamberg, TSV Küps, 1.BC Bayreuth, TS Marktredwitz und TSV Hirschaid.
1970
Die Reservemannschaft des Vereins wird Meister.
1973
Die Fußballer gewinnen den Sparkassenpokal, welcher bei der Jahreshauptversammlung am 27.07.1973 von Wolfgang Volk an Dieter Haase übergeben wird. Im Jahr 1974 wird die gleiche Mannschaft Grenzlandpokalsieger.
Des Weiteren werden Willi Dehler, Werner Knabnerr, Rudi Kraus, Walter Böhm, Horst Brandenstein, Hans Schmidt, Helmut Suffa, Oskar Wagner, Walter Eschrich, Gerhard Volk und Walter Schiffner für ihre 25-jährige Mitgliedschaft geehrt.
1980
1981
TSV Tettau erhält eine Schachabteilung
Nach der Gründung einer Schachabteilung innerhalb des TSV waren schnell große Erfolge erzielt worden. Erster Vereinsmeister im Jahre 1981 wurde Heinz Christof (w. h. in Windheim). Die Geschwister Ina und Helen Hager errangen in der Jugendklasse die oberfränkischen Titel und waren bei den bayerischen Meisterschaften im Schach recht erfolgreich.
1985
Im Jahre 1985, zum 125-jährigen Bestehen des Vereins, fanden die Oberfränkischen Blitzschachmeisterschaften in der Tettauer Festhalle statt.
Auch im Wintersport gibt es einige sportliche Betätigungen. Dieter Dressel, Anton Wertha und Dieter Sünkel nehmen an den 5. Senioren-Weltmeisterschaften in Hirschau teil.
In der Skischule vom TSV Tettau sind einige Nachwuchsschüler angemeldet.
Auch im Badminton blieben die Erfolge nicht aus und der Aufstieg bis in die Bezirksliga, damals höchste Spielklasse in Oberfranken wurde erreicht. Wesentlichen Anteil am Erfolg der Badminton-Abteilung hatten die Spitzenspieler Dr. Walter Rottenfußer, ehemaliger Notar in Ludwigsstadt und aus Ansbach gekommen, sowie Edmund Müller. Weitere Spieler Peter Hammerschmidt, Siegfried Kahl, Werner Böhm, und den Damen Anita Hammerschmidt und Sabine Böhm.
1996
1996 war Melanie Dressel wiederum die herausragende Skilangläuferin. Über 5 und 10 km wird Melanie Dressel Oberfränkische Meisterin und qualifizierte sich sowohl für die bayerischen als auch für die deutschen Meisterschaften.
Im Behindertenlanglauf wird Wolfgang Weschenfelder Bayerischer Vizemeister.
Sportlerehrung am 04.11.1996
Bayerische Meisterin in 4 x 5 km Staffellauf in Warmensteinach
Melanie Dressel, Annette Ebertsch, Michaela Sünkel:
Oberfränkische Meister im Staffellauf der Damen.
Dieter Dressel, Uwe Müller, Ulrich Queck:
Oberfränkische Meister im 3 x 10 km Staffellauf der Herren
1998
erfolgte der Abriss der Wildbergschanze durch die Firma Markgraf aus Königssee/Thüringen, da die Sicherheit der Anlage nicht mehr gewährleistet werden konnte und die Renovierungskosten den Verein in ein finanzielles Abenteuer gestürzt hätten.
2003
Die zweite Herrenmannschaft des TSV Tettau steht nach ihrem 3:2 Sieh über den SV Buchbach vorzeitig und ungeschlagen als Meister der A-2-Klasse im Kreis Kronach fest. Mit neun Punkten Vorsprung und noch zwei ausstehenden Spiel ist das Team von den Verfolgern nicht mehr einzuholen, so verlautete es die Zeitung.
Im gleichen Jahr beginnen die Bauarbeiten des neuen Sportheimes. Spatenstich war am 31.Mai 2003.
2004
Im darauffolgenden Jahr fand das erste Nordic Walking Event in Tettau statt.
2006
Am 09.Juli 2006, nach Baufertigstellung des Sportheimes, erfolgte die Einweihung mit Eröffnungsgottesdienst.
2010
150 Jahre TSV 1860 Tettau e.V., ältester Sportverein im Landkreis Kronach feiert sein 150-jähriges Gründunsgfest. Gestartet wird die das Jubiläum mit dem Nordic Walking Even am 12.Juni 2010.
Im Rahmen des 150 jährigen Bestehen des TSV 1860 Tettau e.V. richten die Gerresheimer Tettau GmbH vom 18.Juni 2010 bis 20.Juni 2010 die Gerresheimer Fußball WM aus.
Werner Knabner erhält die Verdienstmedaillie in Gold mit Rosenkranz des BLSV, Walter Böhm erhält die Verdienstmedaille in Silber des BLSV. Auch Melanie Dressel erhält während des Festkommers die Ehrenurkunde des BLSV für ihre sportlichen Leistungen.
Das Festwochenende wird mit einem grandiosen Feuerwerk beendet.